Familienforschung Dörling |
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"Dörling" in der NamenskundeDie Leser, die ihren Spaß daran haben, solche Forschung in den nächsten Zeilen mitzuverfolgen, sollten jetzt nicht weiterblättern. Wen das alles nicht interessiert, der/die findet die Antwort unten auf der nächsten Seite. Über Namenkunde gibt es eine Menge Bücher und ich will versuchen, die Erkenntnisse aus vielen Seiten Text auf höchstens 2 Seiten unterzubringen. Bereits im Mittelalter wurden gelegentlich in Dokumenten Namen erklärt (= übersetzt), z.B. um 850 wird der Name "Richimir" erklärt aus "riich" = mächtig (nicht reich !) und "maari" = berühmt, hier verstärkt zu "mihi". Üblicherweise waren die alten deutschen (Vor-) Namen zweiteilig, die Teile konnten von Vaters Namen und Großvaters Namen, aber auch von Vaters und Mutters Namen stammen. Jeder Teil stellt z.B. einen Wunsch, eine Eigenschaft, eine Verkörperung dar. Beispiele : Sigibert : Sieg + "glänzend"(engl. bright) / Sigibodo : -"Bieter, Gebieter", Sigibald : -"kühn" / Sigibrand : -"Flamme,Schwert" / Sigifried : -"Schutz, Schirm" (nicht "Frieden", vgl. "Einfriedung" / Sigimar : -"berühmt".
Die alt -gotischen, -sächsischen, -fränkischen usw. Wortstämme sind uns oft fremd geworden.
Sie haben im Laufe der letzten 1500 Jahre sich vielfach verändert, wurden je nach Ortsdialekt breit gesprochen, verkürzt, mit Anhängseln versehen usw. teilweise nach Verkürzung auch
abgewandelt oder wieder mit Anhängsel ergänzt.
(In München wurde ich oft als der "Dörlinger" bezeichnet.)
Das wäre die erste Hälfte unseres Namens.
Die Silbe "-ing" kommt auffallend oft bei Ortsnamen vor, sie ist übrigens gleichzustellen mit den Silben -ingen -ang -ung. Selten kommen die Varianten -ong und -ling vor. Urkundentexte wie : "Gislingin, quod aliqui Gravingin vocant" = die Siedlung der Gisilo- Leute, die von manchen "Siedlung der Grafenleute" genannt wird = heutiges Grafing in Bayern oder Freilassing, nach "Frilasz", einem / mehreren Freigelassenen, benannt, sind Beispiele dafür, daß -ing und -ling auf Ortsnamen oder Menschengruppen deuten.
Alte Bezeichnungen sind nicht einheitlich. So kommt neben dem gewöhnlichen Amelung auch Amelang und Amelong vor, altdeutsch auch Ameling; Morlang und Mögellang neben Morling und Mögling; daneben: Harlungen, Amelungen, Nibelungen.
Zitate aus anderen Büchern : Döring : mittel- und niederdeutsch "der Thüringer", alte Form ist Düring. Dörling : wohl Ortsname auf -ing. Beispiele aus Urkunden : Greifswalde 1367 Doringh, Hamburg um 1400 Doringk, Walther von der Vogelweide : "die Düringe und die Sachsen" Enns(Österr.) 1240 : Duringus, filius (Sohn) Dietmari de Steyr Erfurt 1288 : Duringbertus Entsprechend dem "Zug nach dem Osten" ist Dü(h)ring, Dö(h)ring, Dührig, Dürich, Dörich Dierich u. ähnliche besonders in Schlesien, Sachsen und Böhmen häufig. (siehe Bahlow, Schlesisches Namenbuch, S. 81). Einer aus dem Stamm der Thüringer (die "lieb und teuren"). |